Montag, 17. Januar 2011

Zeit für Veredelungen

Da kribbelt es direkt wieder in den Fingern. Der Boden ist zum Glück aufgetaut, und ich kann meine Veredlungsunterlagen ausgraben. Die Unterlage unseres Säulenapfels hat bewurzelte Wildtriebe hervorgebracht und einer davon muss nun als Veredlung für einen Boskoop herhalten.

Nun geht es los: das Veredlungsmesser ist geschärft, der Edelreis liegt bereit.

 Bei dieser Art von Veredlung handelt es sich um eine Kopulation. Sie wird fast ausschließlich im Winter gemacht, da sich dann die Unterlage und der Edelreis noch in der Vegetationsruhe befinden.

An Unterlage und Edelreis wird jeweils ein absolut planer Schnitt gemacht, so dass beide Teile gut zusammen passen. Und gegenüber der Schnittfläche sollte sich jeweils ein Auge befinden.


Unterlage und Edelreis werden mit Gummiveredlungsband zusammengefügt. Wichtig ist, dass sich die Rinde absolut deckt und am Edelreis noch ein kleines Stück Holz zu sehen ist. So kann sich besser Kambium bilden.

 Zum Schluss wird alles gut mit Baumwachs verstrichen, die Augen sollten allerdings frei bleiben. Das wurzelnackte Bäumchen wird zunächst einmal eingetropft und frostfrei gestellt.

Hier ist mein riesiges Paket mit Edelreisern zu sehen. Ich habe Apfel-, Kirsch- und Birnenreiser. Im April will ich durch Profen einen Kirschbaum mit nicht so tollen gelben Kirschen umveredeln und einen Apfelbaum, welcher leider in jedem Jahr wieder fürchterlich von Braunfäule verfolgt wird (ich glaube für diese derzeitige Sorte ist der Standort nicht optimal).


Hier wird ein Edelreis von einer tollen dicken Knupperkirsche auf eine wilde Kirsche veredelt. Bei uns am Wanderweg wachsen wilde Kirschen mit einem tollen Aroma, daraus kann man super leckere Kirschmarmelade kochen. Zum frischen Verzehr eigenen sie sich jedoch nicht so, da sie eher wenig Fruchtfleisch besitzen. Und hin und wieder schenkt uns mal ein Vögelchen eine neues kleines Bäumchen.


So siehts nun aus, der Wintergarten füllt sich. Ich hoffe sehr, dass zumindest eine von zwei durchgeführten Kirschveredelungen anwächst. Eine Birne hat eine neue Spitze bekommen und dann ist da ja noch der Apfel.
Da bin ich schon gespannt, wie sich der Boskoop auf der Unterlage für einen Säulenapfel fühlt (vielleicht ist diese Kombination nicht so passend).


So - liebe Alex. Habe herzlichen Dank für Deine Info zum Deinem wunderschönen Herz. Ich finde die Herzform ist auch so schön knubbelig.

Diese Schale aus Beton, habe ich vor zwei Jahren gestaltet. Dazu habe ich ein riesengroßes Blatt verwendet, um die Struktur der Blattadern hervorzuheben.Aber nun werde ich mal die Augen aufhalten und nach neuen Formen zum Ausgießen ausschauen


3 Kommentare:

  1. Wow! Was Du alles kannst! Öhm und habt Ihr soooo viel Land für all die neuen Bäumchen? Bin grad ein kleines bisschen neidisch :o). Ja, so Blätterschalen haben mich überhaupt auf die Idee mit Beton gebracht. Weisst Du, die Herzchen wirken nur gross auf dem Foto, in echt sind sie gerade mal 3 cm gross. Ich will sie dann noch zusammenpappen und mit einem Schnürchen versehen... mal schauen ob's klappt.
    Liebe Grüsse
    Alex

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  2. Hallo und guten Morgen
    Ich bin beeindruckt - und es erinnert mich grad an meine Kindertage - deine Erklärungen und die Bilder dazu, denn mein Vater hat im Frühling auch immer Bäume veredelt, bei uns sagt man "zweiie" dazu. Dann hast du ja noch eine richtige Obstplantage in deinem Garten - der muss aber gross sein, super. Und die Schale ist einzigartig und wunderwunderschön. Alex hat mirs auch schon geschrieben von wegen dem Betonherz und ich werd bestimmt auch einen Versuch starten :-)
    Hab einen guten Tag und sei ganz lieb gegrüsst
    Ida

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  3. Och Ihr Lieben, wir haben leider auch nur einen durchschnittlich kleinen Garten. Die Bäumchen sind ja noch klein und wenn dann kein Platz mehr vorhanden ist, werden sie ausgewildert und kommen an unseren Wanderweg. Dann haben alle etwas davon. LG Beate

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